Friedenspreis und Trauerkultur
Seit der iranische Ajatollah Chomeini 1989 eine Fatwa gegen ihn ausgesprochen hat, lebt der englisch-indische Schriftsteller Salman Rushdie in ständiger Gefahr. Im August letzten Jahres wurde er Opfer eines Mordanschlags, den er zwar überlebte, bei dem er aber ein Auge verlor. Nun erhält Rushdie am 22. Oktober im Rahmen der Frankfurter Buchmesse den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels "für seine Unbeugsamkeit, seine Lebensbejahung und dafür, dass er mit seiner Erzählfreude die Welt bereichert". In diesem Kulturjournal Ausschnitte aus den heutigen Reden Salman Rushdies und seines Laudators Daniel Kehlmann / Ab Donnerstag kommender Woche ist die Tate Britain in London deutlich leerer. 40 Gemälde und 40 Aquarelle des Künstlers William Turner kommen für die Ausstellung "Turner: Three Horizons" bis zum März 2024 in das Lenbachhaus nach München. Das wird ein klarer Publikumserfolg. Turner experimentierte Anfang des 19. Jahrhunderts bereits mit den Grenzen des Darstellbaren, löste die Konturen auf. Damit gilt er heute nicht nur als Vorläufer des Impressionismus, sondern sogar der Abstraktion. Ein Beitrag von Astrid Mayerle / Weil im November die Natur sich in die Wurzeln zurückzieht und dabei scheinbar erstirbt, hat man diesen Monat mit Allerseelen und dem Volkstrauertag zum Totengedenkmonat erklärt. Windmond, Wintermonat oder Nebelung lauten weitere Namen für diese vier Wochen. Für Flora Roenneberg und das Kulturjournal ein Anlass, sich mit den Veränderungen der Friedhofskultur zu beschäftigen. Und die sind gewaltig: Stichwort "ewiges Leben".